Acht Hundertstel: Achter auf Augenhöhe

von Christian Kohlhof (Kommentare: 0)

Es war ein Zieleinlauf Bugball an Bugball. Der Deutschland-Achter mit Schlagmann Hannes Ocik von der SRG hat beim Weltcup in Luzern nur ganz knapp die Goldmedaille verpasst. Dauerrivale Großbritannien war acht Hundertstel schneller.

Deutschlandachter, Steuermann Martin Sauer und Schlagmann Hannes Ocik im Boot.
Zufrieden im Deutschlandachter: Steuermann Martin Sauer und Schlagmann Hannes Ocik im Boot. Foto: Detlev Seyb

5:34,03 auf dem Rotsee in Luzern für den deutschen Achter waren am Sonntag das Ergebnis einer beeindruckenden Aufholjagd - und damit auch so etwas wie ein Befreiungsschlag für die Mannschaft um Hannes Ocik. Zuletzt hatte das britische Boote bei der Henley Regatta die deutschen Ruderer richtig alt aussehen lassen. Heute konnten die Briten froh sein, dass sie nicht noch auf dem letzten Millimeter abgefangen wurden. Dabei waren die Briten vom Start besser weggekommen als das grüne Paradeboot des DRV. Aber nach gut 1200 Metern setzte der Deutschland-Achter zu einer beeindruckenden Aufholjagd an - mit einer Schlagzahl um die 40 und dem Ergebnis, eine halbe Bootslänge Rückstand wieder wett gemacht zu haben.

„Das war ein Duell auf Augenhöhe, ein zum Ende schönes Rennen“, sagte Bundestrainer Ralf Holtmeyer zufrieden. „Das war ein wichtiger Schritt, unsere Form zu stabilisieren und ein wichtiger Fingerzeig Richtung Weltmeisterschaften“, meinte Eric Johannesen und auch Hannes Ocik blickte zuversichtlich auf den Saisonhöhepunkt Ende August. Er hofft auf ein Happyend im französischen Aiguebelette: „Leider hatten die Briten hier die Nase vorn. Wir richten den Fokus jetzt in der WM-Vorbereitung auf ein ganz klares Ziel: Wir wollen Gold.“

Ralf Holtmeyer: „Der Endspurt war gut. Auf den zweiten 500 Metern haben wir die Briten ein bisschen weit weggelassen. Wir haben aber noch ein paar Reserven. Die Briten haben eine Topmannschaft im Achter. Aber beim nächsten Mal haben wir sie, wenn wir gesund bleiben.“
Hannes Ocik: „Das sind zwei Mannschaften auf dem gleichen Leistungsniveau. Die Briten fahren ihren Schlag mehr über die Kraft, wir mehr über Dynamik und Beweglichkeit."

 

Deutschland-Achter-Mannschaft mit Silbermedaillen beim Weltcup in Luzern.
Mit Weltcup-Silber heiß auf WM-Gold: Team Deutschland-Achter in Luzern. Foto: Detlev Seyb
Ergebniss 8+ Weltcup Luzern
Platz Team Zeit
1 Großbritannien 5:33,95
2 Deutschland 5:34,03
3 Neuseeland 5:36,74
4 Niederlande 5:36,93
5 Australien 5:40,43
6 Polen 5:42,35

Neben dieser Silbermedaille holten die deutschen Ruderer in Luzern zwei Gold-Medaillen und noch einmal Silber.

Wie erwartet wurde der Frauendoppelvierer seiner Favoritenrolle gerecht und gewann Gold vor Australien und den Niederlanden. Kurz zuvor konnte der Männerdoppelvierer sich in einem souveränen Rennen Gold vor Neuseeland und Estland sichern. Silber gewann der Männerdoppelzweier mit Stephan Krüger (Rostock) und Marcel Hacker hinter den starken Kroaten.

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