Ausgezeichnetes Bootshaus
Das Bootshaus der Schweriner Rudergesellschaft ist ein besonderes. Es ist nicht nur besonders schön, sondern auch besonders sparsam. Als Niedrigenergiehaus hat es sogar schon einen Preis bekommen.
Das neue Vereinsheim der Schweriner Rudergesellschaft wurde 2008 am historischen Standort errichtet. Während der Bundesgartenschau 2009 war in dem Gebäude zeitweise ein Restaurant untergebracht. Bei der Planung des Gebäudes war eine Zielsetzung, Konstruktion und Energiekonzept an ökologischen Kriterien auszurichten. So sollten der Energiebedarf verringert und die Energieversorgung umweltschonend umgesetzt werden.
Energieeinsparung
Grundlage des Energiekonzeptes ist die Energieeinsparung. Die Absenkung des Heizwärmebedarfs auf circa 17 kWh/m2a (ca. 1,7 Liter Heizöl pro m2a) wird durch eine sehr hochwertig gedämmte Gebäudehülle und Lüftungsanlagen mit sehr effizienter Wärmerückgewinnung erreicht.
Übliche Neubauten benötigen etwa die dreifache Menge Heizenergie. Ältere Gebäude verbrauchen oft über 200 kWh/m2a für die Beheizung der Räume. Mithilfe der Lüftungsanlage werden über 75 Prozent der Energie in der verbrauchten Abluft zurückgewonnen und erwärmen so die frisch zugeführte Außenluft.
Nutzung regenrativer Energien
Die Wärmepumpe entzieht der Umwelt Wärme und leitet diese in das Heizsystem weiter. Zuvor muss die kühle Umweltenergie des Erdreichs durch den Einsatz elektrischer Energie auf ein nutzbares Temperaturniveau "gehoben" werden.
Es wird etwa 1kWh Strom zur Bereitstellung von mindestens 4kWh Heizwärme benötigt. WIchtig ist eine hohe Temperatur der Umweltwärme und eine möglichst niedrige Betriebstemperatur der Heitflächen. Deshalb wird die Umweltwärme durch sechs circa 95 Meter tiefe Erdsonden gewonneen. Im Gebäude wird ausschließlich eine Fußbodenheizung eingesetzt.
Der 25 m2-Kollektor mit Vakuumröhren wandelt solare Strahlung in Wärme um und gibt diese an das Duschwasser sowie an die Raumheizung ab. Die Solaranlage deckt über 50 Prozent des Bedarfs an Trink-Warmwasser. Der Deckungsanteil für Trink-Warmwasser und Raumheizung beträgt circa elf Prozent.
Die jährliche CO2-Emission wird durch das Energiekonzept im SRG-Bootshaus von 27 kg CO2/m2 auf 4 kg CO2/m2 reduziert.
Der Primärenergiebedarf wird von 113 kWh/m2a auf 19 kWh/m2a reduziert.
Der überwiegende Anteil der Heizwärme wird durch Geothermie bereitgestellt. Die thermische Solaranlage deckt den Großteil des Wärmebedarfs in den Sommermonaten ab. Energiebezugsfläche: 1349 m2.