Liebe Schweriner Ruderinnen und Ruderer, die Corona-Lage wird immer ernster. Schon jetzt gibt es eindringliche Hinweise und Bitten aus Wissenschaft und Politik, auf alle vermeidbaren Zusammenkünfte in größeren Gruppen zu verzichten. Dieser Appell an die Vernunft ist meiner Auffassung eindeutig und vor allem: er ist nicht von der Hand zu weisen.
Ich finde, kein Abrudern der Welt kann wichtiger sein als der Schutz von anderen und die Rücksicht auf andere. Ein Verein wie unserer, der mitten in der Gesellschaft steht und als Gemeinschaft funktioniert, sollte sich für eben diese Gesellschaft und Gemeinschaft einsetzen. Und wenn es in diesem Fall dadurch geschieht, dass wir alle schweren Herzens auf einen gemeinsamen Saisonabschluss verzichten.
Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass wir im Bootshaus, auf dem Steg und auf dem Wasser verantwortungsvoll und rücksichtsvoll miteinander umgehen – und wenn wir mal ehrlich sind: genau so kennen wir unsere Schweriner Rudergesellschaft. Man kann auch sagen: Dank unserer gemeinsamen Vorkehrungen haben wir bislang kein Infektionsgeschehen im Verein. Vielleicht war auch ein wenig Glück dabei. Ich finde aber – erst recht angesichts der Entwicklung der vergangenen Tage – dass wir unser Glück nicht zu sehr herausfordern sollten.
Und dann schwirrt mir im Hinterkopf immer noch der Hinweis, dass unser Verhalten in diesen Tagen und Wochen darüber entscheidet, wie wir in knapp zwei Monaten Weihnachten feiern können.
Ich finde: Wir müssen auf Nummer Sicher gehen. Meiner Einschätzung nach besteht die Gefahr, dass wir genau diese Gefahr unterschätzen, weil die vergangenen Monate so glimpflich verlaufen sind.
Der gesamte Vorstand der Schweriner RG hat darüber beraten. Es gab eine eindeutige Mehrheit dafür, das Abrudern in diesem Jahr abzusagen, zwei Vorstandsmitglieder haben sich gegen eine Absage ausgesprochen. Fünf Vorstandsmitglieder haben sich für eine Absage ausgesprochen, Knut Mehl hat sich im Namen der Senioren ebenfalls für eine Absage ausgesprochen. Es gibt am kommenden Sonnabend also keinen offiziellen Saisonabschluss. Uns allen ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen.
Die heute von Bund und allen Ländern beschlossenen Corona-Schutz-Regeln gelten erst ab 2. November. Darin ist auch geregelt, dass Amateur- und Freizeitsport dann nur noch allein oder zu zweit gestattet ist. Einer individuellen Saisonabschlussfahrt stünde am Sonnabend also noch nichts entgegen. Aber Bitte: fordert unser Ruderglück und damit das der gesamten Region nicht heraus.